1 Gustav Just, « Er speiste nie an der Tafel der Mächtigen », in : Lothar Baier (éd.), Christoph Hein, Texte, Daten, Bilder, München, Sammlung Luchterhand, SL 943, 1990, p. 188-191.
2 Cf. « Eine Art Pflichtgefühl, das ich nicht loswerde », in : Spiegel-Gespräch, « Ich vermisse die alte BRD ». Martin von Doerry, Volker Hage, Der Spiegel n° 46, 1998, p. 277.
3 Peter Frankenberg : « Mit Ihrer Person verbinden wir Mut, Unbeugsamkeit, Erfahrungsreichtum, Geschichtsträchtigkeit und eine klare, unbestechliche Stimme » (12.11.2004), http://www.boersenblatt.net/79112/ (page consultée le 22 juillet 2013) ; Barbara Ludwig : « Christoph Hein war niemals bequem, sondern ein im besten Sinne kritischer Geist » (9.04.2013), http://www.mdr.de/mdr-figaro/literatur/heym-preis-christoph-hein100.html (page consultée le 22 juillet 2013).
4 Cf. « Deutsches Theater Berlin: Christoph Hein verzichtet auf Intendanz », in : Der Spiegel, 29.12.2004. « Der Ostberliner Schriftsteller Christoph Hein, erklärt, er werde sein Amt nicht antreten. Neben "massiven Vorverurteilungen" und einem "vergifteten feindseligen Klima" machte der Autor die angespannte Haushaltslage Berlins für seinen Rücktritt verantwortlich ».
5 Leander Haussmann : « Ihm fehlen die Charakterzüge des typischen deutschen Intendanten, die Illoyalität, die Rücksichtslosigkeit und der unbeschränkte Glaube an das eigene Genie. », in : Der Spiegel n° 1, 2005, p. 131 « Echte Chefs halten durch ».
6 « Öffentlich arbeiten », in : Christoph Hein,Öffentlich arbeiten. Essais und Gespräche, Berlin, Aufbau Verlag, 1987, p. 34-38.
7 « Es gibt zwar neun Tageszeitungen, aber eben nur eine gedruckte Meinung », in : Erste ZDF-Reportage Berlin-Ost, 1972.
8 « In einem Staat, der den Mangel an bürgerlichen Freiheiten zur Doktrin erhebt, sammelt sich die verbotene Öffentlichkeit in den verbleibenden Rinnsalen der Kommunikation in privaten Zirkeln, in den Kirchen, in der Kunst. » Monika Maron, « Das neue Elend der Intellektuellen », in : Nach Maßgabe meiner Begreifungskraft, Frankfurt/M., Fischer, 1993, p. 85.
9 Jürgen Habermas, L’espace public, Paris, Payot, 1988.
10 « Von all den ungelösten Problemen ist das Mangeln an Öffentlichkeit eines der ärgsten », in : Die Zeit n°20, 12.5.1978.
11 Après avoir été interdit d’études secondaires à l’Est, Hein a fréquenté un lycée de Berlin-Ouest, avant de retourner à Berlin-Est où il a exercé différents petits métiers. Il a dû attendre plusieurs années avant d’être autorisé à étudier à l’université de Leipzig la logique et les mathématiques.
12 Cf. Elizabeth Mittan, Locating a Public Sphere: Some Reflections on Writers and Öffentlichkeit in the GDR, University of Nebraska Press, Women in German Yearbook, vol. 10, 1994, p. 19-37.
13 C. Hein, « Öffentlich arbeiten », op. cit. (note 6), p. 35 : « Die Frage nach unseren Besonderheiten bei dieser unverändert gebliebenen Aufgabe Schreiben ».
14 Ibid., p. 35 : « Schreiben heißt für uns deutsch schreiben, also in einem geteilten Land, nach zwei von Deutschland ausgehenden Weltkriegen, mit einer untilgbaren Schuld, vor der auch meine und weitere Generationen gerade zu stehen haben oder krumm. Es heißt in einem Land schreiben, dessen Grenze weiter reicht als eine Staatsgrenze anderswo, nämlich bis an den Nerv der Gesellschaft und seiner Kultur ».
15 « Öffentlichkeit ist nicht eine Bewegungsform von Kultur, sondern ihre Voraussetzung. », Ibid., p. 36.
16 « Öffentlichkeit, das heißt nicht “eingeschränkte Öffentlichkeit”, ein Begriff, der in sich widersinnig ist. », Ibid., p. 36 ; « Ich glaube jedoch, daß eine eingeschränkte Öffentlichkeit eben keine Öffentlichkeit ist. », Ibid., p. 37.
17 « Selektierte Kultur ist das Gegenteil von Kultur », Ibid., p. 36.
18 « Ich will hier nicht über Erfolge sprechen, die vorhanden sind, sondern über unsere Mängel. Und nur über einen einzigen Mangel spreche ich, weil ich diesen als außenordentlich beeinträchtigend für unsere Kultur ansehe: die unausreichende Öffentlichkeit. », Ibid., p. 36.
19 Organisation fondée en 1950 sous le nom de Deutscher Schriftstellerverband, devenu en 1973, après la reconnaissance officielle de la RDA sur le plan diplomatique, Schriftstellerverband der DDR.
20 « Und so will der wohlgewählte Titel Öffentlich arbeiten doch wohl zu verstehen geben, daß der Verfasser sich einreiht in die Arbeitsbemühungen all jener, die unsere Gesellschaftsordnung als selbstverständliche Voraussetzung ihres eigenen Wirkens bejahen und also für entwicklungsfähig erachten. » Cf. Innengutachten von Robert Weinmann, DR1, MfK, 2137, Blatt 3-11, BStU.
21 « Öffentlich arbeiten enthält die Grundforderung sozialistischer Demokratie, angewandt auf den Bereich der Literatur und der Kultur im allgemeinen, die Forderung nach wachsender Öffentlichkeit für die zur Diskussion stehenden Probleme, die einer Lösung durch die Gesellschaft als Ganzes bedürfen. » Cf. Innengutachten von Günther Drommer, DR1, MfK, 2137, Blatt 12-14, BStU.
22 « Denn nicht die bewunderte, erfolgreiche Arbeit des einzelnen ist Kultur, sondern die gesamte geistige Arbeit eines Volkes, inbegriffen die Arbeit der Spezialisten, der Künstler. », in : « Öffentlich arbeiten », op. cit., (note 6), p. 36.
23 « Der Zustand der Kultur meines Landes, seiner Öffentlichkeit, betrifft mich. Als Schreibender bin ich direkt davon abhängig. », Ibid., p. 37.
24 « Peter braucht Paul, sagt Marx, er benötigt ihn, um sich zu erkennen. », Ibid., p. 35.
25 « Es gab in den vergangenen Jahren Maßnahmen bei uns – getroffen wohl in bester Absicht –, um die bürgerliche Kultur in einigen ihrer Erscheinungen nicht wahrhaben zu müssen, ihnen durch Verbote zu entkommen. », Ibid., p. 35.
26 « Wenn wir nicht den ganzen geistigen Reichtum dieses Landes mit allen auch divergierenden Ansichten und Meinungen in unsere Kultur einbringen können, werden wir Boden verlieren, und zwar einen Teil von jenem Boden, auf dem allein Kultur entstehen kann. », Ibid., p. 36.
27 Cf. Rede auf dem X. Schriftstellerkongreß der DDR, in : Die Zeit, n° 50, 4.12.1987, p. 57-59.
28 Voir les différents rapports d’expertise Innengutachten DR1, MfK, 2137, 2132, 2124, BStU.
29 « Das ist doch eigentlich auch Dynamit ». Ralph Schock, « Gespräch mit Christoph Hein », in : Sinn und Form n° 5, 2009, p. 628-632.
30 « Günther de Bruyn hat mich damals gefragt, wie ich es geschafft hätte, dieses Buch durch die Zensur zu bringen. Es war aber gar keine große Leistung meinerseits. Die hatten den Text wohl nicht so überaus mißtrauisch angeschaut. Ich war noch nicht so bekannt, und es war ein kleines Buch. […] Übrigens hat die Novelle einen durchgehenden Subtext: Wenn Claudia bestimmte Dinge sagt, merkt der Leser auch, was sie nicht sagt, nicht sagen will. […] Vielleicht lag es einfach daran, daß ich noch so jung und neu im Geschäft war, ich weiß es nicht genau. », Ibid., p. 630.
31 « Daß die Intelligenz allzu sehr in den Produktionsprozessen, in den normalen Entwicklungsstadien eines Betriebs, einer Gesellschaft aufgegangen ist, daß sie das provokatorische Moment des Neuen, das weiterführen kann auch gegen Bestehendes, aufgegeben hat. Sie arbeitet glänzend und gut und sauber, aber gemäß den Erwartungen. […] es hat nichts mehr von dem, was eigentlich die Intelligenz in den Jahrhunderten geleistet hatte und noch heute zu leisten hat. » Hans Brender und Agnes Hüfner, « Die Intelligenz hat angefangen zu verwalten und aufgehört zu arbeiten, Interview mit Christoph Hein » (9.3.1984), in : Öffentlich arbeiten, Essais und Gespräche, op. cit. (note 6), p. 154-164, citation p. 163.
32 « Die Frage nach dem Material und der Wirklichkeit, die einem Schriftsteller zur Verfügung stehen, ist die Frage nach dem Material und der Wirklichkeit, die der Schriftsteller selbst ist. », in : « Öffentlich arbeiten », op. cit. (note 6), p. 34.
33 « Der Stil ist der Mensch, hat Buffon gesagt, und wir ergänzen: Der Stoff ist der Autor selbst. », Ibid., p. 34.
34 « Auch die künftige Literatur wird […] Autobiografie sein, keine private, aber doch persönliche, keine repräsentative aber doch gesellschaftliche Autobiografie. », Ibid., p. 34.
35 « Mitteilungen von Individuen über diese Individuen in der Welt, in einer Welt, die ich nach meinen Kenntnissen, Fähigkeiten, Haltungen mir aneignete, die ich bin. », Ibid., p. 34.
36 « Der konspirative Diskurs wird zu einer Form des Widerstands. [...] Wie selbstverständlich wuchs ihnen [den Schriftstellern und Künstlern der DDR] das Recht, sogar die Pflicht zu, im Namen der zum Schweigen gezwungenen Mehrheit zu sprechen. », M. Maron, Nach Maßgabe, op. cit. (note 8), p. 85. Monika Maron évoque ici un travail de résistance à l’ordre établi accompli par les intellectuels, de lutte contre le système, qui vise à redonner corps à cet espace public dénié au citoyen est-allemand.
37 Interview avec Michael Hametner, MDR-FIGARO-Lesecafé, 14.03.2004, Foire de Leipzig (Leipziger Buchmesse) : « Irgendwie gehört dieses Außenseiter-Sein zu meiner Existenz ».
38 Cf. « Die Zensur ist überlebt, nutzlos, paradox, menschen- und volksfeindlich, ungesetzlich und strafbar ». Rede auf dem X. Schriftstellerkongreß der DDR, op. cit. (note 27).
39 « Wenn wir scheitern, frisst uns McDonald’s ». Brief an den Rowohlt-Verlag, Reinbek, Berlin, 20.11.89, in : Christoph Hein, Die fünfte Grundrechenart, Frankfurt/Main, Luchterhand, 1990, p. 210.
40 Interview mit Christoph Hein, Tagesspiegel, 13.1.1999.
41 « Ich glaube, der Dialog reicht nicht aus. Was wir brauchen, ist Öffentlichkeit. […] die Zeit des Resolutionenschreibens ist nun vorbei. Nun ist es Zeit, wirklich zu arbeiten. », in : « Der Dialog reicht nicht aus. Ansprache in der Erlöser-Kirche », 28.Oktober 1989, Die fünfte Grundrechenart, op. cit. (note 39), p. 185.
42 Publication seulement à partir du IIIe Congrès des écrivains en 1952. Cf. III. Deutscher Schriftstellerkongreß vom 22. bis 25. Mai 1952. Referate und Diskussionsbeiträge, Berlin, 1952.