Le Néolithique du nord-est de la France et des régions limitrophes
|Zusammenfassungen
Texte intégral
11 Süd-Nordbeziehungen in Westeuropa im alteren Neolithikum
j. roussot larroque
2Das klassische Schema der Neolithisation teilte Frankreich in zwei Zonen auf: den Süden, vom Cardial neolithisiert, den Nordern und Westen neolithisiert von der bandkeramischen Zivilisation und ihren späten Ausläufern der "Donaukultur”. Die Situation scheint nun aber wesentlich komplexer zu sein. Ein atlantischer Zweig des Cardial reicht an der Küste von Aquitanien bis zum Loiretal. Im Inland erscheinen andere, mehr oder weniger frühe Formen des älteren Neolithikums, die weder cardial noch bandkeramisch sind, wie das Roucadourien im Süden Zentralfrankreichs oder nördlicher die Keramik von La Hoguette. Materielle Kulturmerkmale von Gruppen des älteren Neolithikums, wie die von Blicquy und Villeneuve-Saint-Germain, weisen auf diese nicht bandkeramischen Nachbarn. Zugleich ist es nun möglich, das “chronologisch-genealogische” Schema zu Fall zu bringen, das letztere als “bandkeramische Folgegruppen" abstempelte. Allgemein wird man eine Perspektive ins Auge fassen, die sich gegen, bislang gültige, reduzierende Auffassungen wendet, die die Neolithisation Nord, - und Nordwestfrankreichs vor allem als allochtone Kolonisation von Ost nach West ansah, ohne Verankerung in den autochtonen ökonomischen und kulturellen Formen, die im weiteren Sinne bereits neolithisch waren.
32 Süd-Nordbeziehungen in Westeuropa im alteren Neolithikum : Standpunkt des Nordens.
p.-l. van berg, d. cahen
4Die klassiche Theorie besagt, dass die Neolithisation Westeuropas in zwei unterschiedlichen Strömungen von Ost nach West vorgeschritten ist: Eine Strömung, die danubische (Bandkeramik), war im Süden von der Loire begrenzt, die andere, kardiale Strömung beschränkte sich auf den Mittlemeerraum. Das völlige Fehlen von Funden aus dem älteren Neolithikum in Zentralfrankreich liess lange Zeit vermuten, daß diese zwei Strömungen nie in Verbindung zu einander gestanden hatten. Seit fast 30 jahren haben jedoch zahlreiche Funde die Existenz mehrerer, von der Bandkeramik deutlich unterschiedener, Gruppen, sowohl im Pariser Becken, wie auch südlich der Loire nachgewiesen ; ebenfalls wurde Keramik mit, den Kardial verwandten, Druckdekoren an der Atlantikküste Frankreichs und im westlichen Zentralfrankreich gefunden; schliesslich wurde die Existenz nicht kardialer Gruppen, sowohl an den Küsten des Mittelmeeres, sowie im Inneren des Landes, auf der iberischen Halbinsel und in Aquitaien festgestellt. Darüberhinaus machen sich klare meridionale Einflüsse in vielen der nord-westlichen, sowohl bandkeramischen, wie nicht bandkeramischen Gruppen bemerkbarr.
53 Neue Forschungen zur Bandkeramik an der mittleren Mosel
e. schmidgen-hager
6Aufgrund neuer bandkeramischer Siedlungsfunde im Mittelmoselbereich (Wittlieher Becken) lässt sich nun belegen, dass nicht nur die Niederterrassen, wie bisher bekannt, sondern auch die Mittel, - und Hochterrassen in bandkeramischer Zeit besiedelt waren. Darüberhinaus hat man am Fundplatz Maring-Noviand, der seit der mittleren bandkeramischen Zeit besiedelt war, in allen Phasen Limburger Keramik gefunden.
74 Die Beziehungen der südwestlichen Bandkeramik zur RRBP
h.-c. strien
8Durch die Verbindung der Stilenwickiung der RRBP des Aisnetals mit der Bandkeramik in Südwestdeutschland und dem Elsaß wird der Versuch einer relativchronologischen Einordnung des Frühneolithikums im Pariser Becken unternommen. Dabei nacht eine Reihe von Querverbindungen teils quantitativer, teils qualitativer Art einen früheren Ansatz der RRBP als bisher meist angenommen wahrscheinlich.
95 Die Bandkeramik in der Gegend von Lüttich
m. ode
10Die guten chemischen und basischen Erhaltungsbedingungen des Talgrundes in Lüttich haben es erlaubt, verschiedene Aspekte der Umgebung, der Ökonomie und der chronologischen Abfolge der lokalen bandkeramischen Kultur zu rekonstruieren. Der wichtigste Gesichtspunkt Ist jedoch die sichtliche Verbindung einer hochentwickelten mesolithischen Industrie (Trapeze und Mistelblätter) mit einigen nicht bandkeramischen Scherben. (Keramik der Limburger Kultur oder der von La Hoguette)
116 Ursprung und Ausbreitung der bandkeramischen Gruppen im ElsaB
c. thévenin
12Die Untersuchung der Keramik aus den Gebieten östlich des Oberrheintales, die in den älteren Phasen von der linienbandkeramischen Kultur (Phase I und II) besetzt waren (Täler der Donau, des Neckars und der Gegend des Ries), erlaubt die Feststellung, dass der Elsaß (Nieder, - und Oberrhein) höchstwahrschienlich in der Phase IIB von mittleren Neckartal aus kolonisiert worden ist. Die wahrscheinlichste Route dieser Kolonisation ist der Weg im Norden oder im Zentrum des Schwarzwaldes durch die Täler, die dieses Massif von Ost nach West durchqueren. In der Folgezeit, in den Phasen III und IV scheint sich die Bandkeramik des Niederrheins zu isolieren und sich eigenständig weiterzuentwickeln, sie ist in einigen Bereichen (Dekore der Keramik, Bestattungsrituelle) wegbereitend. Die Bandkeramik des Oberrheins hingegen unterhält weiterhin enge Beziehungen zu den anderen, in Süddeutschland niedergelassenen, Gruppen. Die bandkeramischen Gruppen des Niederrheins scheinen sich nicht über die Strassburger Gegend, die sie bewohnen, hinaus ausgebreitet zu haben, die oberrheinischen Gruppen hingegen rücken, seit dem Ende der Phase II, weiter zum Pariser Becken, durch die Burgundische Pforte, vor. In der Champagne entwickelt sich die örtliche mittlere Bandkeramik, die grosse kulturelle Ähnlichkeiten mit der Phase IIIB der oberrheinischen Bandkeramik aufweist; diese Beziehungen setzen sich bis in die Phase V fort. In der Phase IV, vielleicht schon am Ende der Phase III der mittleren Bandkeramik der Champagne, rücken Gruppen aus der Marnegegend in Richtung der Täler der Seine, der Aisne und der Yonne vor, wo aus der Verschmelzung mit südlichen Elementen die jüngere Bandkeramik des Pariser Beckens entsteht. In Burgund (Franche Comte) haben einige Fundplätze unter Felsdächern bandkeramische Elemente geliefert.
137 Die Bandkeramik in Lothringen
v. blouet, e. decker
14In Lothringen gibt es im älteren Neolithikum zwei Siedlungsgebiete: Der Mittelpunkt des einen liegt im mittleren Moseltal zwischen Metz und Sierk, das zweite Gebiet befindet sich in der, den Vogesen vorgelagerten Ebene, zwischen Mirecourt und Epinal. Die Periodisierung der Fundplätze des mittleren Moseltales hat es ermöglicht, sechs Phasen zu erkennen. In den ältesten Phasen ähneln die Verzierungen denen der Rhein-Main, und denen der Rhein- Maasgruppe. In den jüngeren Phasen müssen priveligierte Beziehungen mit der Main- Neckargegend bestanden haben. Gleichzeitig muss es Kontakte mit, im Pariser Becken ansässigen Gruppen gegeben haben, die durch die Benutzung in Metz von, aus der Gegend um Reims importiertem, Flintgestein dokumentiert werden. Die bandkeramische Besiedlung der den Vogesen vorgelagerten Ebene ist in späterer Zeit vom Oberrhein ausgegangen. Beide Gruppen entwickeln in ihrer Endphase die Tremolotechnik und die T- Motive. Die Autoren erwägen die Hypothese einer Ost-Westverbreitung dieser beiden stilistischen Neuerungen.
158 Jüngere Bandkeramik des Pariser Beckens und jüngere Bandkeramik des Oberrheins
m. ilett, c. constantin
16Man hat die Ähnlichkeiten und Unterschiede in den Dekoren zwischen der jüngeren Band keramik des Pariser Beckens und der des Oberrheins untersucht. Die Hauptunterschiede liegen in der vermehrten Verwendung eines Kammes mit mehr als zwei Zinken im RRBP als in der jüngeren Band keramik des Oberrheins, in der Technik gekippter Eindrücke und den T- Dekoren. Für die Fischgrätenmuster ist das Gegenteil der Fall. Die Ähnlichkeiten beziehen sich auf die gleiche Konzeption der Dekore unterhalb des Randes und der zweitrangigen Dekore.
179 Beitrag zur Beschaftigung mit der Problematik der Rohstoffe im jüngeren Neolithikum im Pariser Becken
18m. plateaux
19Dieser Artikel legt eine Analyse der lithischen Rohstoffe (harte Gesteine, Flint, Sandstein und Schist) im Aisnetal (Frankreich) in den neolithischen Perioden der jüngeren Bandkeramik des Pariser Beckens, Villeneuve-Saint-Germain und Cerny vor. Ein Modell für den Ursprung der Materialien und ihrer Ausbeutungsarten, der Entwicklung der Tauschverbindungen und der Definition der Territorien wird vorgeschlagen.
2010 Villeneuve-la-Guyard und die Gruppe von Villeneuve-Saint-Germain im Departement Yonne
m. prestreau
21Eine erste, begrenzte, Studie der Fundstätte von Villeneuve-Ia-Guyard ermöglicht es, die Art der Bindungen zwischen Villeneuve-Saint-Germain und der jüngeren Bandkeramik des Pariser Beckens zu präzisieren : sie zeichnet sich durch eine kontinuierliche Abfolge aus. Wir schlagen also für die in Villeneuve-Ia-Guyard vorgefundene Phase die Benennung bandkeramische Endphase vor, was, unter anderem der Assimilation der Limburger Keramik durch die bandkeramische Tradition entspräche. Diese bandkeramische Endphase hat sich auf einem örtlichen Substrat entwickelt, das sich durch klare Eigenheiten auszeichnet. Dies ermöglicht es, die Existenz einer südlichen Variante des RRBP vorzuschlagen. Die Gruppe von Villeneuve-Saint-Germain, von der von Blicquy klar unterschieden, würde sich also einzig auf die menschlichen Gruppen beschränken, die, mit plastischen Schnüren verzierte Keramik produzierten. Dies entspräche wesentlich besser dem Bruch, den man bei aufmerksamen Prüfung der, sich ergebenden, Veränderungen bemerkt: Erschliessung der Hochebenen, Auftauchen der Bestattungen in horizontaler Rückenlage, Wandlung der Werkzeuge, Änderung der Zusammensetzung der Fauna,...
2211 Hausliche Architektur und soziale Anthropologie in Untersuchungen der neolithischen Gesellschaftsgruppen : Beispiel der neolithischen Donaukultur.
a. coudart
23Das Haus, das als materielle Konstruktion gedacht ist, eine physische Umgebung zu beherrschen und die soziale Umgebung zu ordnen, stellt einen idealen Indikator dar für die Vielschichtigkeit der Phänomene, die jede Gesellschaft strukturieren. Die häusliche Architektur ist hier ein bemerkenswertes Hilfsmittel für das Verständnis der sozialen Gleichstellung, die die neolithischen Gruppen der Donaukultur auszeichnet, sowie für die Regionalisierung, die ein Zeichen ist für die Wandlung, die die bandkeramische Kulturidentität charakterisiert.
2412 Archaologie und Logik einer Peripherisation : die neolithische Steinaxt
j.-p. farruggia
25Anhand datierter Steinäxte (meistens Grabfunde) wird eine Abfolge von 7 Axttypen (Abb. 4) für folgende Kulturen vorgeschlagen : Lengyel-Stichbandkeramik, Hinkelstein-Grossgartach- Rössen. Trotz verschiedenartiger Schwierigkeiten (grobe Machart der Äxte ; in den elsässischen Gräbern der Endphase der Linearbandkeramik schliessen sich Keramik und geschliffene Werkzeuge geseitig aus ; in den süddeutschen Rössener Gräbern waren Äxte als Grabbeigaben verboten) bedient man sich der datierten Funde des Rheins und Ostdeutschlands, um die Hypothese der unmerklichen und schnellen (Abb. 7A) Verbreitung der Gegenstände und Gebräuche zu widerlegen zugunsten der Hypothese ihrer merklichen und langsamen (Abb. 7C) Verbreitung zwischen den beiden benachbarten Gebieten von Worms und Strassburg. Deutliche Merkmale der Peripherisation betreffen den Raum (Abb. 8) und die Beschleunigungen (Abb. 9). Man weiss nichts über kurze oder lange Verbindungswege zwischen dem Rhein, - und dem Moseltal, sodass Oberflächenfunde von Moseläxten chronologisch nur schwer eingeordnet werden können. Das Moselgebiet kann jedoch (Abb. 10), allerdings nur hypothetisch, als süd-westliches Randgebiet der Ex-DDR interpretiert werden, sowie der Elsass im Vergleich zu der progressiveren Wormser Gegend : die “modernen” Moseläxte wurden entweder über den Mittelrhein, die Nahe oder die Zaberner Steige eingeführt und sind dem entsprechend provisorisch einzuordnen. Oberflächenfunde ganz erhaltener Äxte deuten weniger auf Horte als auf zerstörte Gräber und das Fortbestehen der, in der Ex-DDR bekannten Sitte, weder Äxte (noch grosse Schuhleistenkeile, Abb. 1:4) aus den Grabbeigaben auszuschliessen.
2613 Schaber, Statuetten ; Denken und Kult in neolithischer Zeit
h.carré
27Funde bearbeiteter, menschlichen Körperteilen ähnelnder, Knochen In Gräbern, meistens in Kopfnähe, lassen auf einen Totenkultschliessen. Die in Europa durchgeführten Untersuchungen haben erwiesen, dass diese Darstellungen dem Lauf der Donau folgen, von den Küsten des Schwarzen Meeres ausgehend, wo Statuetten der gleichen Form die Schaber ersetzen. Die bisexuelle Darstellung und die Form eines Pflanzholzes veranschaulichen, nötigenfalls, einen, auf die Fruchtbarkeit des Bodens und auf die Fortpflanzung von Mensch und Tier ausgerichteten, Kult.
2814 Archaozoologische Ergebnisse der Chassey- Kultur und der Michelsberger Kultur Nordfrankreichs und der ôstlichen Randgebiete : vorlaufige Ergebnisse.
r.-m. arbogast
29In diesem Beitrag wird eine Synthese der Hauptmerkmale der Stellung und der Nutzung der Tiere im mittleren Neolithikum in Nordfrankreich vorgelegt. Die, seit dem älteren Neolithikum eingetretenen, allmählichen Entwicklungen und Wandlungen werden ebenfalls angedeutet.
3015 Der Michelsberg in Belgien und seine Beziehungen mit den angrenzenden Landern
p.m. vermeersch
31Der Ursprung der belgischen MK liegt um 5400/5300 v. Chr. im Hainaut und in Nordfrankreich. Die geographische Verteilung der Fundorte, die Siedlungschronologie der MK, die Benutzung von zerstampftem Flint als Fettlöser für Keramik und die Neuerungen bei den Flintwerkzeugen legen enge Beziehungen unserer Michelsberge-rkulturleute mit der Gruppe von Menneville, der von Cerny, mit der älteren Michelsbergerkultur und etwas später mit der Chassey-Kultur Nordfrankreichs nahe. In der Entstehungsgeschichte der MK ist der direkte Einfluss der Rheinländer kaum spürbar. Erst im Endstadium der MK, zu einer noch genauer festzulegenden Zeit, verstärkt sich der rheinländische Einfluss, besonders in Nordbelgien, das übrigens mit den südlichen Niederlanden eine eigenständige Kulturprovinz darstellt, in der sich einige, von England kommende, Einflüsse bemerkbar machen.
3216 Entdeckung einer Siedlung der Glockenbecherkultur in Vandières (Meurthe et Moselle) : erste Ergebnisse
f. boura
33Die protohistorische Siedlung von Vandiàres/Les Grandes Corvées liegt im alluvialen Moseltal. Eine Siedlungsschicht der Glockenbecherkultur ist in einer, die alluviale Terasse durchbrechenden, paläogenen Rinne eingeschlossen worden. Die Feingrabung von 800m2 hat erwiesen, dass es sich um eine einzelne Schicht handelt, die sichzum Teil aus Abfällen zusammensetzt. Sie ist schon kurz nach ihrer Aufgabe durch den Bachverlauf durcheinander gebracht worden. Ein Hortfund in einer Grube, der vielleicht in Zusammenhang mit einem Grab steht, enthielt neben einem glockenförmigen Becher einen Feuerstein und ein Eisenkiesfragment. Das keramische Material besteht aus glockenförmigem Geschirr mit A.O.C. und “maritimen” Dekoren, neben grober Keramik mit plastischen Dekoren, Aufhängungsösen und flachen Böden. Diese erinnert an die Begleitkeramik, die mit der Verbreitung den Glockenbecherkultur in Zusammenhang steht, oder eventuell an eine dieser nahestehenden Form der neolithischen Endphase des Pariser Beckens.
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